Das Pflegetagebuch im Überblick
Pflegebedürftige Angehörige verdienen eine optimale Betreuung. Diese kann entweder von nahestehenden Personen oder von Pflegefachkräften durchgeführt werden, in beiden Fällen ist aber eine finanzielle Unterstützung wünschenswert. Mit einem Pflegetagebuch erhöhen Sie die Chancen, den gewünschten Pflegegrad zu erhalten, und somit Leistungen von der Kasse.
Pflegegrad beantragen
Seit Anfang 2017 wurde mit der Einführung des zweiten Pflegestärkungsgesetzes nicht nur ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff, sondern auf ein „Neues Begutachtungsassessment (NBA) eingeführt.
Um nun einen Pflegegrad zu beantragen, wird die Pflegebedürftigkeit von einem Gutachter anhand sechs Module geprüft:
- Mobilität
- Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
- Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
- Selbstversorgung
- Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen
- Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte
Im Rahmen eines Hausbesuchs vergibt der Gutachter Punkte in den verschiedenen Modulen, welche abhängig von ihrer Alltagsrelevanz unterschiedlich stark in die Berechnung des Pflegegrads mit einfließen. Sofern mindestens 12,5 Punkte erreicht wurden, können Betroffene den Pflegegrad 1 erhalten. Ist der Pflegeaufwand größer, sind aber auch höhere Pflegegrade, und damit höhere Leistungen, möglich. Für den Antrag wenden Sie sich an Ihre Pflege- bzw. Krankenkasse, der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) überprüft dann zum vereinbarten Termin Ihren Anspruch.
Pflegetagebuch führen
Mindestens zwei Wochen, bevor der MDK in Ihre Wohnung kommt, sollten Sie beginnen, das Pflegetagebuch zu führen. Darin sollten Sie eintragen, wie viel Zeit Sie jeden Tag für welche Hilfestellungen benötigen. Es gibt mehrere Vorlagen für solche Pflegetagebücher, oft auch von den Krankenkassen selbst, hier ein Beispiel. Nutzen Sie ein solches vorgefertigtes Pflegetagebuch - es erspart Ihnen die Arbeit, selbst eines zu erstellen und stellt sicher, dass Sie keinen Punkt vergessen. Kommt der MDK dann zu Ihnen nach Hause, so können Sie mit Hilfe des Pflegetagebuchs den Pflegealltag genau schildern.
Die AWO Pfalz unterstützt Sie bei der Pflege
Ein Pflegetagebuch zu führen ist zwar aufwendig, versetzt Sie gegenüber der Krankenkasse aber in eine bessere Position, wenn es um die Einteilung in den passenden Pflegegrad geht. Egal, ob Sie die Leistungen dann verwenden, den oder die Betroffene zuhause zu pflegen, oder ob Sie sich gemeinsam für den Einzug in eine vollstationäre Pflegeeinrichtung entscheiden: Die kompetenten Pflegefachkräfte der Solzialstationen und Seniorenheime kümmern sich engagiert um pflegebedürftige Angehörige. Bei weiteren Fragen zum Thema „Pflegetagebuch“ oder den Angeboten der AWO Pfalz wählen Sie die Rufnummer 0 63 21/39 23 – 0 oder schreiben Sie uns eine Mail an info@awo-pfalz.de. Wir nehmen stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Setzen Sie sich jetzt mit uns in Verbindung!