Zweite Sozialkonferenz der AWO Pfalz

Mehr Familienzeit schaffen

Neustadt/Bad Dürkheim

Am vergangenen Samstag veranstaltete die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Pfalz ihre zweite Sozialkonferenz im Kurparkhotel Bad Dürkheim. Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Frage, wie sich mehr Familienzeit und eine ausgewogene Work-Life-Balance für alle Generationen ermöglichen lassen. Neben zahlreichen Gästen und Funktionären konnte Thomas Hitschler, Präsident der AWO Pfalz, auch die rheinland-pfälzische Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Dörte Schall, den Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD), Prof. Dr. Norbert Schneider, sowie Sophie Schwab, Geschäftsführerin des Zukunftsforums Familie e.V. Pfalz, in der Kurstadt an der Deutschen Weinstraße begrüßen.

In seiner Eröffnungsrede hob Hitschler die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hervor. „Die AWO hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lösungen zu schaffen, damit Familien wieder mehr Zeit füreinander haben“, betonte er. Auch Sozialministerin Schall unterstrich die zentrale Rolle der Familie und erklärte: „Familie ist das Fundament von allem.“ Flexiblere Arbeitszeitmodelle böten hier wichtige Chance, um den Bedürfnissen von Familien besser gerecht zu werden.

Den ersten Impulsvortrag hielt Prof. Dr. Norbert Schneider zum Thema „Keine Zeit? Zum Wandel der Familie in Deutschland“. Der DGP-Präsident riet dazu, Eltern stärker in den Fokus zu nehmen, da sie die Rahmenbedingungen für glückliche Kinder schaffen. Auch rief er dazu auf, mehr Gelassenheit zu wagen und Aufgaben innerhalb der Familie zu delegieren. Vor allem Väter sollten stärker in die Familienarbeit eingebunden werden.

Im Anschluss referierte Sophie Schwab über das Thema „Familienzeit statt Familienfrust: Politische Ansätze – was plant(e) die Bundesregierung?“ Sie verdeutlichte, dass viele Familien nach wie vor in traditionellen Rollenbildern gefangen seien. Schwab forderte ebenfalls eine stärkere Beteiligung von Männern an der Kinderbetreuung und eine umfassendere Gleichstellung der Geschlechter, insbesondere bei Bezahlung und Aufstiegschancen. Auch deshalb sei die Einführung einer Kindergrundsicherung ein Schritt in die richtige Richtung, um Familien zu entlasten.

Nach der Mittagspause standen verschiedene Workshops auf dem Programm. Die Teilnehmer diskutierten über ehrenamtliche Projekte zur Förderung von Familienzeit, politische Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie über Angebote, die alle Familienmitglieder ansprechen. Die Quartiersmanagerinnen Anna Dyck und Christina Peter ermutigten dazu, kreative Ideen zu entwickeln, während Dr. David Emling und Tamara Filbrich die Bedeutung familiengerechter Angebote betonten. Abschließend thematisierten Judith Bernhard und Sören Roos politische Forderungen wie die Abschaffung des Ehegattensplittings und den Ausbau von Krippenplätzen.

Veranstalter, Experten und Teilnehmer zogen am Ende ein einstimmig positives Fazit: Nach dem erfolgreichen Auftakt im Jahr 2023 war auch die zweite Sozialkonferenz der AWO Pfalz ein voller Erfolg. Alle Beteiligten blicken bereits mit Vorfreude auf die nächste Auflage, die 2025 stattfinden wird.